Dass die gute, alte Dampflok die Anfänge der Eisenbahn in England prägte, hat der niederländische Modellbahner Vincent de Bode zum Anlass genommen, eine englische Modellbahnanlage in Spur S4 („Scalefour“) bzw. in Spur P4 („Protofour“) mit einem Schienenabstand von 18,83 Millimetern zu konstruieren und bei der großartigen Modellbahn-Ausstellung »Modeltrein Expo On traXS« zu präsentieren.
Bekannt ist, dass in Großbritannien anstatt der uns bekannten Nenngröße H0 die Nenngröße 00 für Modelleisenbahnen genutzt wird. Die meisten britischen Modellbahnanlagen, die eine Normalspur-Eisenbahn zum Vorbild haben, verwenden Spur-H0-Gleise mit einer Spurweite von 16,5 mm. Doch wenn eine englische Normalspur-Eisenbahn im exakten Maßstab von 1/76,2 vorbildgetreu nachgebaut werden soll, werden Spur-P4-Gleise mit einer Spurweite von 18,83 mm genutzt.
Der Umstand, dass Vincent de Bode beim Bau seiner Eisenbahnanlage exakt auf diesen knapp zwei Millimeter großen Unterschied in der Spurweite geachtet hatte, unterstreicht, dass er sich im Feinmodellbau („Finescale“) bewegt, also seine britische Miniaturwelt vollkommen korrekt und originalgetreu konstruiert wurde. Diese Detailverliebtheit bezieht sich schließlich auch auf das rollende Material, denn die meisten Lokomotiven sind aus Bausätzen individuell hergestellt worden. Allen voran ist hier der Hersteller „D&S Models“ zu nennen, der sich auf Modellbausätze britischer Eisenbahnen fokussiert hat.
Die Modellanlage trägt den Namen „Flintfield“ und repräsentiert einen fiktiven Kopfbahnhof in North Suffolk, der um das Jahr 1910 von der „Great Eastern Railway“ betrieben wurde. Mit dem Bau der Modellbahnanlage hat Vincent de Bode in den späten 1980‘er Jahren begonnen. Die Fertigstellung erfolgte im Jahre 1993, als die Anlage bei der „Scalefour Society“ präsentiert wurde. Die „Scalefour Society“ ist eine der führenden Interessengemeinschaften in Großbritannien für den sogenannten „Finescale-Modellbau“. Die Mitglieder haben sich auf den absolut maßstabsgerechten Eisenbahn-Modellbau konzentriert.
Zu den besonderen Feinheiten der Modelleisenbahnanlage „Flintfield“ gehört auch, dass die einzelnen Segmente wie ein Puzzle aufgebaut sind; es existieren unterschiedlich lange Kanten und Seitenteile, damit für den Betrachter keine hässlichen Fugen und Schnittstellen zwischen den Segmenten zu erkennen sind. Auch die Hintergrundkulisse ist ohne Unterbrechungen aus einem Stück gefertigt worden, der später bemalt und besprüht wurde. Kleine, liebevolle Details, wie beispielsweise ein winkender Stellwerkswärter, eine kreisende Möwe oder ein schwimmender Schwan, runden das Gesamtbild der Anlage ab.
Im Mittelpunkt der Modellbahnanlage, die auf zwei Untergestellen installiert ist und eine Ausstellungsfläche von 465 x 100 cm einnimmt, stehen freilich die Dampflokomotiven, Dampfstraßenbahnen und Dampfzüge der ehemaligen „Great Eastern Railway“. Weil britische Modellbahner eine Vorliebe für Rangieranlagen haben, werden Weichen, Signale und einzelne Gleisabschnitte stets mechanisch betätigt. Der Fahrbetrieb ist geprägt von Rangierfahrten, die sich meistens von der Eisenbahnbrücke auf der linken Anlagenseite zum Kopfbahnhof (Endstation) auf der rechten Anlagenseite erstrecken.
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