Auf den ersten Blick, so könnte der Zuschauer meinen, wirkt die Spur N Schauanlage, die von Melinda Hellmann gebaut wurde, recht simpel. Im sichtbaren Teil der Modellbahn wird eine fiktive Betriebsstelle nahe der Städte Minneapolis und St. Paul präsentiert, daher auch der Anlagenname „Twin Cities“. Während das Bahnhofsende auf der linken Seite eher ländlich geprägt ist und Züge einen Fluß auf Stahlträgerbrücken zwischen einem dichten Baumbestand überqueren, wird das Bahnhofsende auf der rechten Seite schlicht mit einer Autobahnbrücke flankiert.
Der Mittelteil der Rundanlage wird von einem imposanten Getreidelager mit den davor liegenden Rangiergleisen bestimmt. Jedoch auf den zweiten Blick erahnt man, was das Herzstück dieser Modellbahnanlage ausmacht, insbesondere dann, wenn man den unsichtbaren bzw. verdeckten Teil der Modelleisenbahn, den achtgleisigen Abstellbahnhof bzw. Schattenbahnhof berücksichtigt, der pro Fahrtrichtung Züge mit einer Länge von bis zu fünf Metern bereitstellt. Es geht also um das rollende Material, nämlich um die strikt epochengerechten Lokomotiven und Waggons, die ausnahmslos gealtert sowie patiniert und größtenteils vorbildlich mit handbemalten Graffitis „verziert“ sind.
Aufkleber und Abziehbilder mit vorgefertigten Graffitis, sogenannte „Standard Decals“, werden auf der Modelleisenbahnanlage nicht verwendet. Es geht um „Trainspotting“ im Maßstab 1/160. So ist eine Spezialität ein sehr langer Auto-Transport-Zug („Autorack“), der aus Waggons vier verschiedener Bauserien gebildet ist. Die Modelle stammen von Red Caboose, Atlas, Kato und Athearn. Eine andere Spezialität ist ein Kohlezug mit fast 50 Wagen. Das Bahngelände zeigt Übergabegleise zur lokalen Short Line Minnesota Commercial (MNNR) sowie weitere Anschluß- und Rangiergleise.
Auf der zweigleisigen Hauptstrecke, der sogenannten „Main Line“, rauschen stets lange Züge im Blockabstand der Soo Line Railroad Eisenbahngesellschaft, die zum Konzern der Canadian Pacific Railway gehört, vorbei. Was die Lokomotiven betrifft, so herrscht eine kunterbunte Vielfalt, die dem typischen „Lok-Pooling“ in den USA entspricht. Egal, ob UP, BNSF, CSX, NS, KCS, CN oder UP, manchmal fährt ein BNSF-Zug mit einer NS-Lok, einer UP-Lok oder mit einer CSX-Lok.
Viele Lokomotiven sind mit einem Sounddecoder ausgerüstet, was in Nenngröße N noch lange nicht üblich ist. Dennoch hat Pennula die Tonspur dieses Videos ein bißchen mit realistischen Eisenbahngeräuschen optimiert. Für Zuschauer bot die Anlage „Twin Cities“ auf der US-Modellbahn-Convention einen abwechslungsreichen Fahrbetrieb mit langen, bunten Zügen.
Video bei YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=GMh5sRSbsjA
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