In einer kleinen, dunklen Ecke wurde bei den „Lahnsteiner Modellbahntagen 2017“ ein historisches Modell der Malbergbahn in Bad Ems vorgestellt. Es handelt sich um ein Diorama, das dem MEC Lahnstein-Koblenz gehört. Seitdem Bad Ems als Kurort bekannt ist, wurde der Malberg als Naherholungsgebiet bzw. Kurgebiet genutzt. Als jedoch die Bad Emser Spielbank im Jahre 1872 geschlossen wurde, blieben viele Touristen fern und die damaligen Stadtväter suchten nach Attraktionen, um den Fremdenverkehr wieder zu beleben.
So folgte der Beschluß, auf dem Malberg ein Hotel zu bauen, wobei eine Bergbahn den Zugang zum Hotel erschließen sollte. Schließlich wurde in den Jahren 1886 bis 1887 eine Drahtseilbahn mit Zahnstange nach dem System „Riggenbach“ (Betrieb mit Ballastwasser) gebaut. Die Trasse hat eine Länge von 520 Metern und überwindet eine Höhe von 260 Metern. Beide Wagen sind mit einem Stahlseil verbunden, das in der Bergstation über eine Umlenkrolle läuft.
In den Ballasttank des in der Bergstation stehenden Wagens wird Wasser gefüllt, so dass dieser schwerer ist als der Wagen in der Talstation. Der schwerere Wagen zieht im Fahrbetrieb den leichteren Wagen nach oben. Die jeweilige Wassermenge richtete sich nach der Anzahl der Fahrgäste, die das Personal in der Bergstation bzw. Talstation telefonisch übermittelte. Die Bahn fuhr damals mit 5,4 km/h im Takt von zehn Minuten. Die Einweihung erfolgte am 5. Juni 1887. Der Fahrbetrieb der Malbergbahn wurde jedoch im Jahre 1979 eingestellt. Seit dem Jahre 1981 steht die Standseilbahn unter Denkmalschutz.
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