Die Modellbundesbahn ist einzigartig! Die großartige Modelleisenbahnanlage bietet täuschend echt wirkende Landschaften und ist in Bezug auf die Zeitgeschichte eine wahrhaft echte Eisenbahn im Modell. Wer bereits die Modellbundesbahn kennt, der weiß, wie professionell die beiden Modellbau-Experten Karl Fischer und Norbert Sickmann an ihrer historisch perfekt gestalteten Miniaturwelt in Spurweite H0 gearbeitet haben und künftig arbeiten werden.
Mit jedem Pinselstrich verfolgen beide das Ziel, den Sommer 1975 der Deutschen Bundesbahn in der Gegend um Ottbergen und Altenbeken im Maßstab 1/87 täuschend echt nachzubilden. Alles bei der Modellbundesbahn orientiert sich am großen Vorbild: Wohnhäuser, Gebäude, Lokschuppen, Bahnhofsgebäude und vieles mehr sind so konstruiert, wie sie nun einmal im Sommer 1975 in Wirklichkeit ausgesehen haben. Dazu kommt noch die absolute Perfektion bezüglich des rollenden Materials. Zu sehen sind verschmutzte, patinierte Zuggarnituren und Häuserfassaden - ganz so, wie es in der Realität ausgesehen hat und teilweise immer noch aussieht.
Fast alle Gebäude sind Unikate. Sämtliche Bäume sind in Handarbeit entstanden. Brücken, Lokschuppen und Häuser sind nach Originalplänen gebaut worden. Selbst die Lokomotiven tragen die passenden Loknummern. Und so einzigartig wie die Modellbundesbahn ist, soll auch dieses Video von Pennula sein, in dem wir - moderiert von Karl Fischer - einen Rundgang entlang des neuen Anlagenabschnittes vom Teutoburger Wald mit dem großartigen Viadukt von Altenbeken erleben.
Wir werden sehen, dass die Fotohintergründe leider noch nicht installiert sind und im Hintergrund bereits eine neue Baustelle existiert. Doch was diesen Film so besonders macht, sind die Erklärungen von Karl Fischer, was auf der Modellbahnanlage zu sehen ist und wie das alles gebaut wurde. Karl plaudert ein bißchen aus dem sprichwörtlichen „Nähkästchen“, wenn er uns die Feinheiten der Oberleitung erklärt, uns die Signaltechnik am großen Viadukt im Detail erläutert oder lustige Geschichten über die Ölmühle von Altenbeken erzählt.
Bei der Oberleitung wollten wir neue Wege gehen, insbesondere bei dem Kettenwerk. Das, was man so auf dem Markt sieht, ist einfach zu grob und man darf es praktisch kaum erahnen - wie beim Vorbild beim Original auch. Die Lösung war dann eben, Erodierdraht zu nehmen: Für den Fahrdraht ist das 0,25 Millimeter. Die Hänger selber sind aus 0,15 Millimeter. Und das Tragseil, das ist so ein hochelastischer Kunststoff, der heißt „EZ Line“ oder „Easy Line“ gesprochen. Da werden die Hänger eingehakt und die bilden dann selbständig die geometrischen Formen aus. Die Winkelmasten sind zum Beispiel von Viessmann. Da gibt es sehr gute Dinge auf dem Markt. Und alle Flachmasten sind von der Firma Sommerfeldt - und das ist wirklich sehr gutes Material, was man kaufen kann.
Am Einfahrsignal Altenbeken haben wir „Wissen auf Knopfdruck“. Hier vermitteln wir einmal richtig Wissen, das heißt, was passiert eigentlich, wenn das Einfahrsignal gestört ist. In dem Fall steht das auf Dauer-Rot und damit der Fahrdienstleiter nicht jedes Mal einen schriftlichen Befehl ausstellen muß und dahinlaufen muß zum Einfahrsignal, ist es so, dass das Einfahrsignal das sogenannte „Ersatzsignal“ bekommen hat - ZS1. Das hat es im Original auch gehabt: Genau auch wie Zs 2 und Zs 3 (Fahrtrichtung und Geschwindigkeitszusatzanzeiger). Zs 1 ist auf jeden Fall das sogenannte „Ersatzsignal“ und das sind drei weiße Lichter. Und wenn die leuchten, dann ersetzen diese drei weißen Lichter - vereinfacht ausgedrückt - den schriftlichen Befehl und derjenige oder diejenige, die vorne auf der Lok sitzt, darf dann in den Bahnhof Altenbeken mit gemäßigter Geschwindigkeit einfahren.
Die Gartenbahn sieht so einfach aus, wenn die in Bewegung ist. Der motorische Antrieb war auch noch relativ leicht zu machen. Bei der Gartenbahn selber gab es dann einige Probleme und zwar ist die sehr klein, also 1/870 im Prinzip, so dass man in die Bahn selber ein Getriebe oder so gar nicht reinbauen konnte. Wir hatten uns für einen Magnetantrieb entschlossen. Der funktioniert auch sehr zuverlässig, sehr sicher. Nur die Bahn selber, die rollt mit einem Schlitten in einer sich selbst schmierenden Trasse. Diese Gartenbahn haben wir bestimmt 15 Male gedruckt. Man fragt sich jetzt: Warum druckt Ihr das nicht einfach einmal? Ganz einfach, weil, wenn man den Schlitten zu breit druckt, dann bleibt die Gartenbahn stecken. Wenn man zu eng druckt, dann fliegt sie leider raus. Die haben wir 15 Male drucken müssen, weil es hier nicht auf ein Zehntel Millimeter ankommt. Hier kommt es echt auf ein Hundertstel Millimeter an. Wir haben so lange gedruckt bis wir endlich einen Schlitten hatten, der dann gepaßt hat.
Wie jedes Gebäude hier auf der Modellbundesbahn im neuen Bauabschnitt ist die Ölmühle von Altenbeken ein Unikat und sehr schön anzusehen. Bei der Ölmühle ist zum Beispiel auch das Mühlrad im 3D-Druck entstanden. Es ist also alles selbstgemacht: Alles, was man da sieht, seht Ihr auch heutzutage noch so im Original. Da könnt Ihr Euch hinstellen und könnt auch vergleichen - sieht genauso aus im Prinzip. An der Ölmühle ist auch wieder eine Knopfdruckaktion: Uwe, der Sohn vom Müller, hat da einen Fisch im Wasser entdeckt und den möchte er gerne angeln.
Selbst die Masten auf dem kleinen Viadukt mußten wir selbst drucken. Und zwar gibt es leider keine reinen Oberleitungsmasten, die man sich selber in der Länge kürzen kann. Im Prinzip sind diese Masten etwas länger als die, die es standardmäßig gibt. Uns ging es praktisch nur um die Verlängerung. Da der Mast ja stabil sein muß, haben wir dann gesagt: Wir lassen direkt den kompletten Masten drucken. Und das war ein Druck aus Messing. Das haben wir fremd vergeben an einen Dienstleister. Wir haben keinen Metall-3D-Drucker. Nur, solche 3D-Drucks sind im Moment noch unheimlich teuer. Die Kosten über 50 Euro pro Masten. Das heißt, wenn man einen Masten hätte, der ablängbar wäre, würde einem das sehr weiterhelfen. Wäre einmal so ein Wunsch an die Hersteller, wie zum Beispiel Sommerfeldt.
Auch den Gleisabstand haben wir beim Bau berücksichtigt. Auf dem kleinen Viadukt sind es 3,60 Meter im Original. Das ist sehr, sehr eng. Das hat auch einige Konsequenzen, zum Beispiel wenn ein Zug kommt mit Lademaßüberschreitung in der Breite. Das wurde bei der Deutschen Bundesbahn - wir sind ja in 1975 - „Lü-Berta“ genannt. Dann kann praktisch nur ein Zug über diesen Viadukt fahren. Da muß der Gegenzug vor dem Viadukt halten. Dazu haben wir entsprechende Signale und Blocksignale stehen. Das ist also exakt wie beim Vorbild.
Und da gibt es noch diese Geschichte mit den Kilometersteinen: Es gibt übrigens auch Hektometersteine. Was wir beim Recherchieren herausgefunden haben, ist, dass eben diese Kilometersteine größer sind als die Hektometersteine. Die sind ungefähr 20 Prozent kleiner. Solche Hektometersteine wurden immer abwechselnd gesetzt, während Kilometersteine parallel stehen. Die mußten wir selber drucken lassen, weil wir auf dem Herstellermarkt nichts gefunden haben, was da genau für uns passend gewesen wäre.
Auch die Baumstümpfe haben wir gezeichnet. Das hat unser Zeichner Bernard Huguenin gemacht und Norbert Sickmann hat die dann entsprechend ausgedruckt, Michael Butkay und ich haben die Farbgebung gemacht und dann entsprechend eingesetzt. Gerade in der Nähe der Oberleitung wird das immer so gehandhabt, dass man eben Bäume, die in die Leitung reinfallen können, damals weggeschnitten hatte.
Dieses Buch war schon lange überfällig: Es sind schon viele Sonderhefte über die Modellbundesbahn erschienen. Meistens stand ein Anlagenteil oder ein Thema dabei im Fokus dieser Hefte. Wer sich ein komplettes Bild von der Modellbundesbahn machen möchte, mußte sich diese Hefte, die größtenteils vergriffen sind, besorgen und durchforsten. Die Zeit ist nun vorbei!
Mit dem Buch „Modellbundesbahn - Klassiker der Modellbahn“ hat das bewährte Autoren-Team, Karl Fischer und Bernard Huguenin, die Modellbundesbahn mit allen Anlagenbereichen und allen Themen in einem Buch zusammengefaßt. Das Portrait beginnt bei der Entstehung der Modellbundesbahn, setzt sich mit einer Reise über die Modellbahn fort, behandelt die besonders interessanten Bereiche und läßt selbstverständlich auch das Vorbild nicht außer Acht!
Außerdem gibt es Tricks und Tips von den Profis über den Bau, die Pflege und Reinigung der Modellbahn. Das Buch über die Modellbundesbahn umfaßt 304 Seiten, 465 Fotos, 39 Zeichnungen und 40 Tabellen und kann exklusiv im „Shop der Modellbundesbahn“ bestellt werden.
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