Diese Modelleisenbahn ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Zum einen geht es um den Maßstab: Wir sehen hier keine Spur N Anlage und auch keine Spur Z Anlage, sondern eine Anlage in Spur T, das heißt im Maßstab 1/480 (T Gauge). Zum anderen fahren die Modellzüge nicht auf herkömmlichen Schienen, sondern schweben mit Hilfe winziger Magnetantriebe über die imaginären Gleise hinweg.
Die Modellbahnanlage wurde von Martin Kaselis aus Australien gebaut und trägt den Namen „Malmsbury“. Malmsbury ist eine kleine Stadt im Zentrum des Bundesstaates Victoria in Australien und liegt etwa 100 Kilometer nördlich von Melbourne. Der Bahnhof und die umliegende Eisenbahnstrecke von Malmsbury haben eine gewisse Berühmtheit durch den nahe gelegenen Eisenbahnviadukt erlangt, weil es der größte gemauerte Viadukt in Australien überhaupt ist.
Die Modellanlage ist ungefähr 180 Zentimeter lang und etwa 60 Zentimeter breit. Aufgrund des extrem kleinen Maßstabes konnte Martin die Anordnung von Bahnhof und Viadukt absolut maßstabsgetreu nachbauen. Auf der Anlage wird die Eisenbahn-Epoche der 1960’er Jahre dargestellt.
Maßstab
Die Nenngröße T ist die kleinste heute verfügbare Nenngröße bei Modelleisenbahnen, die serienmäßig hergestellt werden. Die Spurweite beträgt gerade einmal 2,9 Millimeter. Der Maßstab hatte anfangs für die in Japan produzierten Modellbahnen 1/450 betragen. Mittlerweile hat sich in Europa, Amerika sowie in Australien der Maßstab 1/480 etabliert.
Man muss konstatieren, dass der Markt für Modellzüge in Spur T immer noch sehr überschaubar ist. Das rollende Material besteht daher hauptsächlich aus Eigenbauten. Schlussendlich bleibt es eine Geschmackssache: Mit der Spur T lassen sich aufgrund des kleines Maßstabes wirklich realitätsgetreue Eisenbahnen und Landschaften im Modell darstellen. Aber ob beim Spielen wirklich Freude aufkommt, wenn so winzig kleine Züge umherfahren, die man kaum erkennen kann, darf bezweifelt werden.
Magnetantrieb
Martin hat sich dafür entschieden, den Antrieb der Modellzüge nach dem Funktionsprinzip des sogenannten „Halbach-Array“ aufzubauen. Dies ist eine spezielle Konfiguration von Magneten, die es ermöglichen, den magnetischen Fluss und die daraus resultierende Energie in Bewegung umsetzen.
Bewegt man einen Eisenkern über diese spezielle Konfiguration von Magnetfeldern hinweg, so wird der Eisenkern stets in eine Richtung gedrängt und je nach Stärke des Magnetfeldes langsamer oder schneller durch die magnetischen Kräfte beschleunigt. Anstatt mit Dauermagneten zu arbeiten, lässt sich die von Klaus Halbach definierte Anordnung auch durch Elektromagnete bzw. Magnetspulen, die auf winzigen Leiterplatten aufgebaut sind, erreichen.
Ein Gleis bei der Modellanlage von Martin besteht aus vielen kleinen Leiterplatten, die eine Vielzahl von elektromagnetischen Spulen enthalten. An den Modellzügen sind an der Unterseite winzige Magnete aufgeklebt, die dann über die Leiterplatten schweben. Vereinfacht gesagt: Es handelt sich um das Prinzip einer Magnetschwebebahn. Es ist übrigens das gleiche Prinzip, das auch im Miniatur Wunderland auf der Formel-Eins-Rennstrecke zum Einsatz kommt.
Lokomotiven und Eisenbahnwaggons werden also von Leiterplatte zu Leiterplatte angezogen bzw. abgestoßen. Das gleiche Prinzip wird auch beim Magnorail-System genutzt, das im Modellbau immer häufiger genutzt wird, um beispielsweise kleine Figuren oder Radfahrer zu bewegen.
Natürlich hat das alles nichts mehr mit der klassischen Modelleisenbahn zu tun, zumal es keine Schienen und keine Räder mehr gibt. Die Modellbahnanlage von Martin soll jedoch veranschaulichen, wie extrem die Miniaturisierung vorangetrieben werden kann. Darüber hinaus sehen wir mit diesem Videofilm bzw. mit Martins Modelleisenbahn, dass das Modellbahn-Hobby einmal mehr sehr, sehr vielfältig ist: So gibt es jene Modellbahner, die einfach nur gerne ihre Modellzüge auf der Anlage entlang fahren lassen möchten, während andere – wie beispielsweise Martin aus Australien – mit dem Lötkolben bewaffnet an winzig kleinen Leiterplatten und der dazugehörigen Elektronik tüfteln, um sich zu erfreuen.
Video bei YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=MnLl6nE_Ifk
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