In diesem Video stellt Pennula die DJI Osmo Pocket Kamera vor. Obgleich die „Osmo Pocket“ bereits seit dem Jahre 2019 auf dem Markt ist, hat sie Pennula für die Modelleisenbahn-Videoproduktion erst im Juli 2020 entdeckt. Daher sind diese ersten Aufnahmen erst im Juli 2020 im Hobbykeller der Modellbahnfreunde Lollar entstanden. Es handelt sich dabei um keine repräsentative Videodokumentation, sondern einfach nur um ein Testvideo mit verschiedenen Kameraeinstellungen und Kameramitfahrten.
In der Fotographie sowie Videographie können wir - abgesehen von unzähligen anderen Aufnahmeeinstellungen und Parametern - die Froschperspektive sowie die Vogelperspektive unterscheiden. Eine ganz besondere Kameraeinstellung ergibt sich, wenn eine Videokamera direkt in der Kabine installiert wird und eine Führerstandsmitfahrt aufzeichnet. Der große, kleine Unterschied zwischen der Eisenbahn und der Modelleisenbahn besteht nun darin, diese Perspektiven auch im verkleinerten Maßstab mit einer geeigneten Kamera zu realisieren.
Pennula fand schließlich mit der „Osmo Pocket“ eine sensationelle Kamera, um in Miniaturwelten zu filmen. Das Besondere an der Kamera ist die auf drei Achsen stabilisierte Kameraaufhängung, manchmal auch „Handheld-Gimbal“ oder „Kamera- Gimbal“ genannt. Die kardanische Aufhängung hat zur Folge, dass sämtliche Erschütterungen, wie etwa Fahrten über Schienenstöße, Weichen oder Bahnübergänge, in einer sprichwörtlich „butterweichen“ Kamerafahrt aufgezeichnet werden.
Die „Osmo Pocket“ wurde während dieser Testaufnahmen auf einem Güterwagen mit der Typenzeichnung „Rollende Landstraße“ provisorisch mit Klebeband fixiert. Die „Rollende Landstraße“ ist aufgrund der äußert flachen Bauform der Kamera nicht zwingend notwendig. Der Vorteil der „Rollenden Landstraße“ liegt jedoch darin, dass der Waggon auf einer Seite eine offene Bordwand hat, so dass die Kamera wenige Zentimeter direkt über den Gleisen positioniert werden kann.
Bei der ersten Szene wird deutlich, dass die Naheinstellgrenze des Objektivs bereits bei ungefähr drei bis vier Zentimetern liegt. Das heißt, dass man die Kamera unheimlich nah an bestimmten Objekten ausrichten kann. Am Beispiel der vorbeifahrenden Dampflokomotive zeigt sich, dass der Autofokus daher nur die rechte Bildhälfte scharf stellen kann, während die linke Bildhälfte definitiv unscharf ist, weil hier nun einmal die Naheinstellgrenze unterschritten wurde. Die Kamera befindet sich schließlich direkt auf dem Nachbargleis, also gerade einmal zwei Zentimeter von der Dampflok entfernt.
Die zweite Szene zeigt die zwei grundsätzlichen Einstellungen, die mit dem Autofokus möglich sind, nämlich einen kontinuierlichen Autofokus (AFC) und einen Single Autofokus (AFS). Beim AFC arbeitet die Kamera wie eine herkömmliche Videokamera und versucht gemäß Automatik denjenigen Bildbereich scharf zu stellen, den sie für richtig erachtet. Je nach Szene kann das richtig sein, aber teilweise auch zu einer völlig unscharfen Bildkomposition führen. Beim AFS hingegen wird die Kamera sinnvollerweise vor der Aufnahme gezielt auf einen gewünschten Bildbereich fokussiert. Dass der Autofokus manchmal ein völlig unscharfes Bild lieferte, ist also kein Fehler in der Kamera, sondern die logische Folge der kontinuierlichen Autofokus-Einstellung, die absichtlich eingestellt war. Wenn man schließlich nach etwas Herumspielen die Autofokus-Einstellungen verstanden hat, nutzt man den Betrieb mit AFS, um die Kamera auf den gewünschten Bildbereich gezielt und absichtlich zu fokussieren.
Speziell in Kurvenfahrten kommt aufgrund der Kamerakonstruktion eine Besonderheit ins Spiel, die einen speziellen Bildeffekt auslöst. Da die Kamera nicht statisch auf dem Eisenbahn-Waggon befestigt ist, sondern über die kardanische Aufhängung bestrebt ist, das Videobild stabilisierend auszugleichen, folgt sie erst mit erheblicher Verzögerung der Fahrtrichtung des Zuges bzw. dem durch das Gleis vorgegebenem Streckenverlauf. Das kann gut aussehen, kann aber für den Zuschauer irritierend wirken.
Die „Osmo Pocket“ bietet ungeahnte Möglichkeiten im Bereich der Modellbau-Fotographie und Modell-Videographie. Längst hat Pennula noch nicht alle Funktionen ausprobiert. Aber allein der Umstand, dass man für knapp 300 Euro eine Videokamera kaufen kann, die mit 50 Bildern pro Sekunde in UHD aufzeichnet und mit exakt dem gleichen Bildsensor (1/2.3 Zoll Sensor) ausgerüstet ist wie Consumer-Camcorder von Panasonic oder Sony, ist eine wahre Freude. Solltet Ihr noch ein bißchen Taschengeld angespart haben, kauft Euch eine wunderbare High-Tech-Kamera!
Video bei YouTube
https://www.youtube.com/watch?v=1G5bjdM2TdM
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